Sonntag, 27. November 2011

Der Einbruch!

Ein Einbruch am helligten Tag, während man selbst im Zimmer ist? Quatsch! Wer könnte schon so blöd sein, in ein Gästehauszimmer einzubrechen, während sich jemand in diesem befindet?!
Das habe ich zumindest bis Samstag früh gedacht.. Doch mal wieder wurde ich eines besseren belehrt!
Ich saß nichts ahnend, wie so häufig morgens, nach dem Frühstück mit dem Rücken zum Fenster an meinem Laptop, als ich plötzlich ein Geräusch hörte! Das Geräusch war eindeutig, das Fenster hinter mir wurde aufgezogen.. Ich hatte das Fenster zum Lüften leicht offen, nun versuchte sich anscheinend jemand durch dieses Zutritt zu meinem Zimmer zu verschaffen!!
Ich drehte mich um und da sah ich den Einbrecher, wie er seinen Arm durch das Fenster streckte!!
Entgegen besseren Wissens habe ich natürlich sofort meine Kamera herausgeholt, um den Eindringling später eindeutig identifizieren zu können! (Die Reiseempfehlung für Südafrika lautet: Kooperieren und Einbrecher nicht ins Gesicht gucken, sonst könnte dieser meinen, man wollte ihn später bei der Polizei identifizieren! Und damit müsste der Einbrecher einen Töten, da er sonst erwischt würde.. ) Nun, da ich noch in der Lage bin, diesen Blogeintrag zu erstellen, sollte jedem klar sein, dass mein unvorsichtiges Handeln in diesem (Ausnahme-)Fall keine Auswirkungen hatte! Das Auslöse-Geräusch meiner Kamera hat den Einbrecher verschreckt, doch konnte ich vorher trotzdem noch ein zweites (besseres) Foto von dem Eindringling machen! Selbstverständlich wurden diese Beweisfotos bereits an die südafrikanische Polizei weitergeleitet und die Fahndung nach dem Eindringling läuft auf Hochtouren!

Montag, 21. November 2011

So ein Affenzirkus!

Kaum vom Abteilungswochenende zurück, stand Sonntag auch schon die nächste Aufregung auf dem Programm! Da das Wetter mir nicht sonnig genug war, verbrachte ich den Rest vom Sonntag im Guesthouse. Dort habe ich irgendwann nichts ahnend mich plötzlich beobachtet gefühlt. Ein Blick aus dem Fenster bestätigte mein Gefühl:
Ein AFFE saß auf dem Balkon-Geländer direkt vor meinem Zimmer und starrte mich an! In heller Aufregung habe ich mir natürlich sofort meine Kamera gegriffen und bin dem flüchtenden Tier hinterher gelaufen! Abgesehen von diesem einen Affen habe ich noch einen weiteren Affen auf der Mauer des Hauses angetroffen, der genüsslich seine Banane verspeiste. Ein weiterer Affe hielt sich zu der Zeit in einem der Guesthouse-Zimmer auf und machte sich dort wohl über die Begrüßungssüßigkeiten und das Obst für neuankommende Gäste her! Damit wäre wohl auch geklärt, wer vor einigen Wochen die ganzen Restaurant-Bonbons, die ich in meinem Zimmer gesammelt hab aufgerissen und aufgefressen hat.. Es ist wirklich interessant, wie klug Affen sind, denn das Fenster war kaum offen. Der Affe muss dieses selbstständig weiter aufgemacht haben und, nachdem er im Zimmer war, dieses wieder geschlossen haben. Anders kann ich mir nicht erklären, wie der Affe es in das Zimmer geschafft haben sollte (auch in meinem Fall vor wenigen Wochen, ich mache die Fenster meist nur einen Spalt breit auf, da diese dann eh den ganzen Tag offen sind).
Den Blick des Affen, als ich ihn auf dem Balkongeländer entdeckt habe, werde ich auf alle Fälle so schnell nicht vergessen! Es war auch (muss ich zugeben) ein recht hübsches Tier!

Potjiekos in Cefani

Das letzte Wochenende habe ich mit meiner Abteilung in Cefani, einem Ort ca. 40Minuten nördlich von East London verbracht. Wir haben dort 7 Hütten gemietet, die Abseits vom Rest des Ortes direkt am Strand liegen.
Los ging es am Freitag direkt von der Arbeit aus. Um zwei bin ich mit einem Kollegen zusammen, der mich mitgenommen hat, kurz zu meinem Guesthouse gefahren und habe meine Sachen geholt. Von dort aus sind wir noch zu ihm und haben seine Sachen eingeladen. Das war der erste Moment, in dem ich dachte "Verdammt, Nadine, du hast zu wenig mitgenommen!". Während ich nur zwei kleine Taschen mit ein paar Klamotten, etwas Essen, Wasser und Toilettenpapier dabei hatte, hat das Gepäck meines Kollegen den Golf (inklusive Dach) zu einem Großteil gefüllt! Naja gut, die Kollegen hatten ja im Vorfeld gemeint, dass ich kein Essen / Trinken usw. mitnehmen bräuchte, da es davon sowieso immer viel zu viel geben würde.
So weit so gut, wir haben uns schließlich auf den Weg nach Cefani gemacht. Auf der Fahrt haben wir über viele Dinge gesprochen, besonders interessant fand ich die Erzählungen meines Kollegen über die Fahrkünste der Südafrikaner, die Unterschiede zwischen den Führerscheinbestimmungen in Deutschland und Südafrika und die merklich kälter werdenden Winter in Südafrika. Da es in Südafrika keine Winterreifen gibt und die Südafrikaner es nicht gewohnt sind bei Eis & Glätte Auto zufahren, möchte ich im Falle eines möglichen Wintereinbruchs in Südafrika wirklich nicht anwesend sein!! Nach ca. einer halben Stunde Fahrtzeit sind wir dann am Eingangstor zu dem Gelände, auf dem die Cottages stehen angekommen. Aufgrund der starken Regenfälle der letzten Zeit (so auch am Freitag) war jedoch der Eingang zu dem Gelände extrem matschig und es war unklar, ob wir mit dem Golf dort durchkommen würden!
Glücklicherweise kam kurz nachdem wir an dieser Stelle angekommen waren ein Geländewagen vorbei, der ein Seil geladen hatte und uns im Notfall hätte aus dem Schlamm rausziehen können! Wären wir stecken geblieben oder hätten nicht weiterfahren können, so hätten wir mit all dem Gepäck eine lange Wanderung durch den Matsch unternehmen müssen. Die Cottages lagen auf dem Berg den man links im Bild im Hintergrund erkennen kann!! Bei den Witterungsverhältnissen wäre dies wirklich kein Spaß gewesen! Wir haben es probiert und sind tatsächlich zunächst im Matsch stecken geblieben. Ein paar mal gekonnt eingelenkt und Gas gegeben und schon waren wir aber durch das Tor durch! Ein Glück!! Ich hatte schon das Wochenend-Fiasko schlechthin erwartet!! Der weitere Weg bis zu den Cottages erwies sich zwar nicht unbedingt als gut, aber immerhin einigermaßen gefahrlos befahrbar!
Und so kamen wir dann kurz vor 16 Uhr bei den Hütten an und mussten feststellen, dass wir, obwohl wir bei weitem nicht als erste von der Arbeit aus gestartet waren, trotzdem das Gelände als erste erreicht hatten! Oder waren die anderen einfach am Tor umgedreht?

Nun ja, uns blieb nichts anderes übrig als erstmal abzuwarten. Währenddessen hat mir mein Kollege den Aussichtspunkt von dem Gelände gezeigt und wir haben uns zu Fuß auf den Weg zurück zum Tor gemacht, um potentielle Steckenbleiber zu fotografieren (okay, ich geb's zu, das war wohl nur meine Intention, mein Kollege wollte den Leuten helfen..).


Die Cottages waren kleine Wellblech-Dach-Hütten mit Küchenbereich, zwei Schlafzimmern und einem Wohnbereich-Bett. Bereits kurz nach der Ankunft der nächsten Kollegen wurde ich gewarnt, nachts bloß nicht das Fenster aufzumachen, da sonst morgens die Affen in die Cottages eindringen würden und unser Essen klauen würden. Nunja, so lange hat es gar nicht gedauert! Wir waren keine halbe Stunde in unsere Hütte eingezogen, da kamen schon die Affen durch die zum Lüften geöffnete Eingangstür, während wir nichts ahnend vor dem Cottage standen. Glücklicherweise haben sie außer einer Packung Hafer und einer Packung Zucker nichts ergattert!!
Später sind wir dann noch zum Strand gegangen und einige haben geangelt. Am Strand habe ich nun auch endlich mal einen Wal gesehen, wenn auch nur von weiter Ferne!

Abends haben wir dann gemütlich zusammen gesessen und uns unterhalten. Währenddessen wurde gebraait (südafrikanisches Grillen). Im Gegensatz zu den deutschen Grillgewohnheiten wird in Südafrika lang und ausgiebig gegrillt. Zum Grillen wird kein mariniertes Fleisch benutzt, sondern das Fleisch nur mit Braai-Salz gewürzt. Das fertige Grillgut wird vom Grill genommen und in einem Topf auf dem Feuer gestapelt (um es warmzuhalten). Erst wenn auch das letzte Stück Fleisch, Wurst oder Sandwich auf dem Grill fertig zubereitet ist, wird gegessen! Für deutsche Verhältnisse ein schier unvorstellbares Vorgehen, aber tatsächlich wirklich angenehm, da alle zur selben Zeit essen und niemand während dessen stressig zum Grill läuft um seine Wurst zu wenden. Traditionell werden in Südafrika auch Sandwiches gegrillt. Man nehme zwei Scheiben Toastbrot, belege sie mit Tomate, Zwiebeln und Mozzarella und lege das ganze auf den Grill (natürlich an eine nicht ganz so heiße Stelle - sonst verbrennt der Toast). Das Essen war wirklich sehr lecker! Sogar auf Soße zum Steak wurde verzichtet. Aber die hat man wirklich nicht benötigt! Und die Sandwiches waren auch extrem "lekker"! Soweit, so gut, wir waren circa um 22 Uhr mit Essen fertig. Dann haben wir uns noch einige Zeit unterhalten und sind später ins Bett gegangen.



Am nächsten morgen wurde ich dann bereits um fünf Uhr von, wer hätte das gedacht, auf dem Dach unserer Hütte rumtobenden Affen geweckt! Nach dem Frühstück (ich habe darauf verzichtet) begannen die Vorbereitungen der Teams für die Potjiekos (gespr: Poiky) Competition. Ein Potjiekos ist die Zubereitung eines Mahls in einem speziellen Topf auf dem Feuer. Die Zubereitung kann sich über Stunden hinwegziehen. An dem Wettbewerb haben sechs Teams teilgenommen. Zu gewinnen gab es drei Preise:
- Der beste Pot wurde von einer zwei-köpfigen Jury gewählt
- Der beliebteste Pot wurde von den Anwesenden in einer geheimen Abstimmung bestimmt
- Über den Teamspirit wurde von einer mehr oder weniger offiziellen Jury entschieden, dieser Jury gehörte ich an
Damit war ich den Vormittag über ausgelastet, so durfte ich überall "in geheimer Mission" erörtern, wie die Teams zusammen arbeiteten. Nach wenigen Minuten waren wir als Jury jedoch nicht mehr geheim und damit begann die Jury-Bestechung.. Wir bekamen Cocktails (um 10 Uhr morgens ohne Frühstück!!! - Vodka-Frucht-Cocktail), Anstecknadeln und (speziell ich) Afrikaans-Unterricht (nachdem ich dem Team zwei Punkte abgezogen hab, da sie in meiner Anwesenheit Afrikaans gesprochen haben). Die Punktevergabe erfolgte natürlich nach strengsten Richtlinien! Zu spät kommende Teammitglieder (es hatten nicht alle in den Cottages übernachtet) wurden mit negativ-Punkten bestraft, Fair-Play gegenüber den anderen Teams gab Pluspunkte.
Nachdem die Mahlzeiten fertig zubereitet wurden, wurden diese schön angerichtet und der Jury zum Verzehr vorgesetzt. Diese bewerteten die bereiteten Mahlzeiten und bestimmten am Ende den Sieger-Pot! Und dann kam der beste Teil des Wettbewerbs! Das ESSEN!!
Je nach Hunger hat jeder die Pötte probiert. Ich habe es mir natürlich nicht nehmen lassen, von allen Pötten zu probieren! Und mein Urteil: Extrem LEKKER!
Es gab:
- 1 Pot mit Eis: Habe ich nicht probiert, das war die Attraktion für die Kinder
- Thai Curry: war sehr lekker
- Spare Ribs: sehr lekker, kriegt man aber in Deutschland auch überall - daher für mich eher uninteressant
- Springbok-Eintopf: wie ein Kartoffeleintopf mit Springbok-Fleisch - sehr lekker
- Chicken mit Creme-Soße: eines meiner beiden Favoriten, auch weil nicht dem deutschen Essen ähnlich
- mein Favorit, für den ich bisher leider nicht weiß, was es genau war! Ebenfalls dem deutschen Essen absolut nicht ähnlich!
Da mir wirklich alle Gerichte sehr gut geschmeckt haben, habe ich mich heute direkt auf die Jagd nach den Rezepten gemacht, damit wir in Deutschland auch einmal in den Genuss südafrikanischen Poitjeke kommen können! Zwei Rezepte liegen mir bereits vor, die anderen werde ich hoffentlich auch noch bekommen!!
Abends wurde dann wieder gebraait. Da habe ich die wohlbekannte Boerewors probieren dürfen, eine Spezialität in Südafrika. Im Prinzip handelt es sich bei der Boerewors einfach um eine dicke Wurst, die gerollt gegrillt wird. Der Geschmack war allerdings nicht vergleichbar zu einer deutschen Wurst!
Am Sonntag sind wir dann nach einem ausgiebigen Frühstück gegen halb 10 zurück nach East London gefahren!
Anbei noch einige Impressionen der Pot-Gerichte und Zubereitung!








Montag, 14. November 2011

Achtung Sturm, die Zweite!

Nach dem großen Unwetter vor einiger Zeit war es nun gestern mal wieder so weit! Das nächste Unwetter stand an! Stundenlanger Starkregen machte es praktisch unmöglich an Schlafen zu denken. Die spannenste Frage für alle ist vermutlich die, ob mein Zimmer den erneuten Regenfällen standgehalten hat, oder ob wieder Wasser eindringen konnte! Ich nehm's gleich vorweg: Diesmal blieb alles trocken!  Nichtsdestotrotz möchte ich an dieser Stelle kurz über die Auswirkungen des Sturmes berichten.
Nichts ahnend bin ich morgens in den Frühstücksraum gelaufen, habe mir mein Frühstück gemacht, mich gemütlich an den Tisch an den selben Platz wie immer gesetzt und angefangen zu essen. Wie immer wollte ich beim Frühstücken den schönen Blick auf den sonnenbestrahlten Pool genießen. Doch irgendwas war anders! Richtig! Anstatt einem normal gefüllten Pool war dieser bis zum Rand mit Wasser gefüllt!!! Normalerweise liegt die Wasseroberfläche mehr als 10cm unter dem Beckenrand! Nunja, hat ja schließlich die letzte Nacht auch stark geregnet. Also mache ich mich nach dem Frühstück nichts ahnend auf den Weg zur Arbeit! Gut, dass ich kein Morgenmuffel bin, sonst hätte ich die spektakulären Ausblicke, die sich mir auf dem Weg boten, vermutlich gar nicht bemerkt!
Mein Weg führt an einem riesigen Platz vorbei, auf dem sich jeden Abend viele Einwohner der Stadt zum Braai (Grillen) treffen. Von diesem Platz war nichts mehr zu sehen. Anstatt dessen gibt es dort nun einen See! Sieht hübsch aus, aber zum Baden vermutlich eher ungeeignet ;-)
Mein weiterer Weg zur Arbeit führt am Meer vorbei. Hier war an einem Teil der Straße lauter Dreck/Sand angetragen worden. So schön Worte auch sein mögen, ein Bild sagt mehr, als 1000 Worte, daher seht doch einfach selbst, wie es heute morgen in East London aussah!




Freitag, 11. November 2011

Präsentation vor dem zukünftigen Werksleiter

Das Projekt, an dem ich in East London arbeite, dient der weiteren Verbesserung der bereits hohen Qualitätsstandards der produzierten Fahrzeuge. Aufgrund meiner bisher überzeugenden Arbeit durfte ich heute mein erarbeitetes Konzept vor dem künftigen Werksleiter präsentieren. Glücklicherweise hat dieser ca. 20 Minuten vor der Präsentation diese kurzfristig vorverlegt. So hatte ich keine Zeit nervös zu werden.
Mit meinem Teamleiter war abgesprochen, dass ich eine technisch-orientierte Präsentation halten sollte, damit wir im Anschluss (oder währenddessen) darüber diskutieren könnten. Zunächst war ich etwas unsicher, ob der zukünftige Werksleiter sich wirklich für eine solche Präsentation interessieren würde und habe nicht erwartet, dass dieser sich sogar in meine Berechnungen eindenken würde. Ich wurde eines besseren belehrt! Und am Ende der Präsentation war klar, dass ich auch den zukünftigen Werksleiter von meiner Arbeit überzeugen und begeistern konnte! So habe ich zumindest seine wiederholten Ausrufe "Excellent" gedeutet :-) Natürlich hat er ebenfalls darauf hingewiesen, dass wir meine Formeln unbedingt ausreichend validieren müssen. Die Vorbereitung hierfür läuft bereits auf Hochtouren und ich bin davon überzeugt, dass am Ende meines Projektes hier, der sinnvollen Umsetzung nichts im Wege stehen wird!

Mittwoch, 9. November 2011

Hiking in Hogsback

Den Sonntag hat eine kleine Gruppe begnadeter Wanderer und ich in Hogsback verbracht. Hogsback ist mit seinen Wäldern und Wasserfällen ein Ort für Naturenthusiasten und Wanderfreunde. Romantiker behaupten, der Name des Ortes leite sich von den drei Gipfeln, den sogenannten Hogsbacks, ab. Diese sollen dem struppigen Rücken eines Wildschweines ähneln.
Unsere Tour haben wir zunächst mit einem Rundgang zu den Wasserfällen "39 Steps" und "Madonna and Child" begonnen. Natürlich haben wir auch einen Zwischenstopp am "Big Tree" gemacht. Nach einer ausgiebigen Mittagspause stand nun der zweite Teil des Tages auf dem Programm. Aufstieg zum Gipfel. Da für mich der interessantere Teil des Tages aus den Wanderungen zu den Wasserfällen bestand, war der Nachmittag für mich eher beschwerlich. Für mich müssen Wanderungen immer einen Sinn machen. Und der Sinn, stundenlang einen Gipfel zu besteigen, nur, um dann eine ganz nette Aussicht auf die Umgebung zu haben ist in diesem Fall nicht ausreichend. Nichtsdestotrotz habe ich auch diesen Teil des Tages gemeistert und am Ende kann ich behaupten, dass ich nach sieben einhalb Stunden Wanderung froh war, als wir endlich wieder im Auto auf dem Rückweg nach East London waren. Das größte Abenteuer an diesem Tag allerdings war, als in Hogsback direkt nach unserer Abfahrt die Benzin-Warnleuchte angegangen ist und weit und breit keine Tankstelle in Sicht war. Nach ca. 90km (!!) Fahrt sind wir dann endlich an einer Stadt vorbeigekommen, die eine noch offene Tankstelle hatte und konnten somit unseren Heimweg fortsetzen.














Dienstag, 8. November 2011

Katamarantour

Ein Trip mit einem Katamaran auf's Meer? Wer mich kennt, der weiß, dass ich einen großen Bogen um jegliche Art von Schiffen mache. Egal, ob Kreuzfahrtschiffe, Katamarane, Segelschiffe oder Motorbote, ich werde auf dem breitesten Schiff im ruhigsten Gewässer seekrank. Aber deshalb auf eine Tour zum Whale-Watching mit anschließendem Grillen auf dem Buffalo-River verzichten? Nix da, ohne darüber zu sehr nachzudenken (sonst hätte ich es mir vermutlich anders überlegt), habe ich kurzerhand dem Ausflug mit dem Katamaran zugesagt. Natürlich habe ich mir im Vorfeld Tabletten gegen Seeübelkeit besorgt und allerhand Tipps meiner Kollegen und Bekannten eingesammelt.

Die Seeübelkeits-Tabletten unbedingt schon mindestens einen Tag vorher anfangen zu nehmen, für die Fahrt ein Stoney Ginger Beer mitnehmen und natürlich immer den Horizont (oder das Land) fokussieren. Das waren nur einige Tipps, die mir für den Ausflug mitgegeben wurden. Aber warum sollte man bitte Seeübelkeitstabletten schon einen Tag früher nehmen? Die Aussage von dem Gast in meinem Guesthouse war, dass man sich dann schon an die Wirkung der Tabletten gewöhnt hätte, wenn die Tour startet. Da meine Seeübelkeit doch relativ stark ist, habe ich entschieden, dass es besser ist, einfach auf den psychologischen Effekt der vielen guten Tipps zu hoffen. Es soll ja schließlich Leute geben, denen es allein durch ihren Glauben, dass sie nützliche Medikamente nehmen, besser geht. Daher war ich guten Mutes und habe bereits einen Tag vor dem Ausflug angefangen, die Seeübelkeitstabletten einzunehmen. Im Nachhinein kann ich sehr gut verstehen, warum man die Tabletten schon im Vorfeld nehmen soll. Nach der Einnahme der Tabletten hab ich mich gefühlt, wie auf einem Schiff, alles um mich herum hat sich bewegt.. Diese Wirkung ist bis zum Ausflug abgeschwächt (oder ich habe mich einfach daran gewöhnt). Trotzdem ging es mir direkt vor dem Ausflug sehr schlecht, da ich nicht einschätzen konnte, was auf mich zukommen würde! Etwas besser wurde es dann zunächst auf dem Katamaran. Und auf dem Meer hatte ich sowieso gar keine Zeit, mir über meine Seeübelkeit Gedanken zu machen, da die riesigen Wellen in regelmäßigen Abständen dafür gesorgt haben, dass wir nass gespritzt wurden und uns halt auf dem Katamaran suchen mussten, um nicht vom Boot zu fallen. Leider haben wir bei diesem starken Wellengang keine Delfine beobachten können. Der zweite Teil des Ausfluges gestaltete sich für mich deutlich schlimmer, als der erste Teil mit den hohen Wellen. Im relativ gemäßigten Gewässer des Buffalo River ist meine Seeübelkeit dann tatsächlich stark geworden. Glücklicherweise konnte ich trotzdem mitgrillen. Aber ich war wirklich sehr froh, als wir gegen 19:30Uhr zurück an Land waren und ich die Tour damit überstanden hatte.

Freitag, 4. November 2011

Jeffreys Bay

Wer nach Südafrika kommt und dort das Surfen lernt, der darf eines nicht verpassen: Einen Ausflug nach Jeffreys Bay zu unternehmen! Jeffreys Bay liegt knapp 80km südlich von Port Elizabeth und ist bekannt für seine Surf-Bedingungen. Als Surfer-Paradies gibt es dort natürlich ebenfalls diverse Surf-Shops, sowie Outlet Factories von Billabong, Quicksilver und Co.
Den Ausflug haben wir in einer Gruppe von 8 Leuten von Samstag bis Sonntag unternommen. Los ging es für die erste Hälfte schon um sieben Uhr Richtung J'Bay, während die andere Gruppe zunächst auf einen Kollegen warten musste, der beim Mercedes-Benz 15km Lauf teilgenommen hat. Ich habe aus Rücksicht den anderen Teilnehmern gegenüber auf meine Teilnahme an dem Lauf verzichtet ;-) . Für den zweiten Teil der Gruppe ging es dann um 9Uhr Richtung J'Bay.
Bereits die Hinfahrt bot uns tolle Aussichten auf Strand & Meer und einige Townships.

Die Aussicht von der Autobahn auf J'Bay blieb jedoch ebenfalls nicht hinter unseren Erwartungen zurück:
Kaum angekommen, haben wir unsere Zimmer bezogen, einige haben sich Surfausrüstung geliehen und dann zum Strand gegangen. Ich habe Samstag zunächst auf Surfen verzichtet, da ich lieber in eigener Surfkleidung und mit eigenem Board Surfen gehen wollte und keine Ausrüstung leihen wollte. Daher sind wir Sonntag vormittag dann auch in die Stadt gefahren und haben Outlet-Shopping gemacht. Die Shops dort sind teilweise ziemlich groß, das Angebot an Surf-Equipment ist allerdings beschränkt, um nicht zu sagen: Praktisch nicht vorhanden. Letztendlich habe ich mir nach 4Stunden Dauershopping (mit 5 Männern!!!) einen Neopren-Anzug und ein Surfboard gegönnt. Meine Shopping-Kollegen sind dagegen leer ausgegangen.
Im Anschluss ans Shoppen sind wir dann wieder zum Surfen an den Strand gegangen. Ich habe natürlich direkt meine neu erstandene Surf-Ausrüstung ausprobiert! Das Board ist deutlich kleiner, als die Boards, mit denen ich bisher gesurft bin. Dadurch liegt es nicht so stabil im Wasser und das Aufstehen auf das Board fällt in der Welle schwerer. Ein großer Vorteil von meinem neuen Board dagegen ist, dass ich das Board nun endlich kontrollieren kann, das heißt, beim auf's Meer rausschwimmen bin ich in der Lage, das Board unter Wasser zu drücken und durch die Welle durchzutauchen, wenn sich eine gute Welle nähert kann ich das Board deutlich schneller wenden und bin insgesamt viel agiler als mit den Riesenboards, die gefühlt doppelt so groß und schwer wie ich waren.. Für diesen Vorteil nehme ich den Nachteil, dass es schwerer wird, auf dem Board zu stehen gerne in Kauf!
Zum Abschluss des Tages sind wir zu den Supertubes gefahren und haben uns diese angeschaut. Meine (unqualifizierte) Meinung dazu: Es sind halt Wellen.. wenn auch zugegebener Maßen sehr gleichmäßige und schöne Wellen! Leider hat meine Kamera keine wirklich schöne Welle eingefangen, aber zumindest ein Bild sollte an dieser Stelle schon erscheinen.
Zu guter Letzt hier noch einige Impressionen vom Ausflug: