Samstag, 1. Oktober 2011

East London erkunden

Obwohl alle Praktikanten und Studenten, die zur Zeit hier sind mich gewarnt haben, dass East London langweilig sei, wollte ich es mir nicht nehmen lassen, mein erstes Wochenende in der Stadt zu verbringen, in der ich die nächsten drei Monate leben werde. Also habe ich meine Kollegen gefragt, was ich machen sollte und vor allem was ich allein machen darf, da ja alle deutschen Kollegen lieber ihre Freizeit in den umliegenden Parks und Städten verbringen. Die Tipps hatte ich schnell zusammen und habe mich für zwei Tagestouren entschieden.
Tour 1: Samstag: Besichtigung East London Museum, Vincent Park und Hemmingways Mall, Verbunden mit der Besichtigung einige schöne Straßen.
Tour 2: Sonntag: Strand Nahoon Beach, Strand Eastern Beach und Besuch des Flohmarkts an der Promenade.
Wie man aber nunmal weiß, kommt es immer anders, als man denkt. Und so habe ich mich Samstag früh direkt nach dem Frühstück auf den Weg zum East London Museum gemacht. Meine Internet- und Reiseführer-Recherchen hatten sehr widersprüchliche Angaben bzgl. der Öffnungszeiten gemacht (an einer Stelle sollte das Museum Sa vormittags geöffnet sein, an anderer Stelle Sa nachmittags und wieder eine andere Informationsquelle gab an, dass das Museum an Wochenenden geschlossen habt. Daher entschied ich mich, so früh wie möglich zum Museum zu fahren, um zumindest die Öffnungszeiten zu erfahren.
Am Museum angekommen empfing mich jedoch zu meinem Bedauern folgendes Schild:
 
Wie man erkennen kann, hat das East London Museum tatsächlich Samstag und Sonntag geschlossen und unter der Woche nur von 9:00 - 16:30 Uhr geöffnet. Da ich in dieser Zeit arbeiten muss, werde ich es vermutlich nicht schaffen, dort hinzugehen! Das finde ich wirklich schade!



Den Weg von dort aus zum Vincent Park, dem ehemals größten Shopping Center von East London habe ich mit einem Besuch der mir von meinem Kollegen empfohlenen Straße Chamberlain Road verbunden. Von dort ging es dann direkt weiter zur Hemmingway Mall, dem heute größten Einkaufscenter in East London. Wenn ich hier von groß spreche, dann muss man sich darunter wirklich ein RIESIGES Einkaufszentrum mit sehr vielen verschiedenen Shops vorstellen.
Leider wurde ich in der Mall darauf hingewiesen, dass das Fotografieren dort nicht gestattet ist! Daher kann ich die Eindrücke an dieser Stelle nur versuchen, bestmöglich textuell wiederzugeben. Die Mall wurde erst vor einem Jahr komplett fertiggestellt und dementsprechend modern ist sie. Es gibt drei Stockwerke, die jeweils bestimmt 500Meter lang sind. Hier reiht sich ein Shop nach dem anderen und als Frau hat man es wirklich schwer, an den Shops vorbeizukommen ohne etwas zu kaufen! Ich war zwar immer wieder nahe dran, konnte es mir aber trotzdem geradenoch so verkneifen. Teilweise gibt es sehr günstige Kleidung und Schuhe zu kaufen. Andere Waren wiederum sind hier ziemlich teuer. Für eine Sonnencreme, ein Aftersun, ein Hair Conditioner, eine Packung Pringels (die war übrigens günstiger, als in D) und eine Packung Abschmink-Pads musste ich 16Euro (!!!) zahlen, obwohl ich bereits auf Markenprodukte verzichtet habe. In Deutschland hätte ich für diesen Preis nun wirklich einiges mehr bekommen. Soweit so gut, auf der Suche nach dem geeigneten Shop, in dem ich mir eine Pre-Paid Karte für mein Handy besorgen kann, habe ich zufällig einen Arbeitskollegen getroffen, der mich netterweise zu dem Shop begleitet hat. Von ihm habe ich auch erfahren, dass man für einen Handyvertrag (Kosten: 18Euro/Monat) dort ein Blackberry umsonst bekommt, sogar bei einer Vertragsverlängerung!! Zum Mittagessen habe ich dort leider kein passendes Lokal gefunden, zumindest nicht das, welches ich mir im Vorfeld meines Ausfluges ausgesucht hatte. Da ich aufgrund des geschlossenen Museums aber sowieso noch einige Stunden des Tages übrig hatte, entschied ich mich diese nach einem Zwischenstopp im Gästehaus am Strand zu verbringen.
Auf dem Weg zurück zum Gästehaus bin ich erneut durch die Straße gefahren, von der aus man Vincent Park erreicht. Durch Zufall habe ich dort an einem der vielen Schilder an der Straßenseite (keine Ahnung warum es hier Verkehrsschilder gibt, in dem Schilder-Dschungel erkennt man sowieso nichts mehr) eine Entdeckung gemacht. In East London kann man das WOLFSBURG AUTO kaufen. Das Schild zeigt sogar das Wolfsburger Stadtwappen!!

Aus dem Strandbesuch des Nahoon Beach ist dann leider doch nichts mehr geworden, da ich mir dort nicht sicher war, wie ich zu dem Parkplatz, den mir mein Kollege genannt hat, kommen sollte. Da ich allein unterwegs war wollte ich nicht so weit durch die Gegend laufen müssen und habe mich daher aus Sicherheitsgründen entschieden, den Rest des Tages doch lieber am Pool des Gästehauses zu verbringen.
Zu diesem Zeitpunkt hatte ich immer noch nichts gegessen und wollte eigentlich auch gar nicht mehr weggehen. Trotzdem habe ich mich entschieden, mir schnell etwas zu essen zu holen. Kurzum, ich habe mich für das Windmill entschieden, welche Pizza und Burger anbieten, da dies an einem Ort liegt, den ich schon kenne. Dort angekommen hat ein Mitarbeiter mich direkt an einen Parkplatz verwiesen und mir die Essenskarte ins Auto gereicht. Verwirrt (wieso drückt der mir denn hier die Speisekarte in die Hand) habe ich seinen Anweisungen Folge geleistet und mich auf den Parkplatz gestellt und auf ihn gewartet. Als er kam, durfte ich mein Essen bestellen, welches er mir holte und verpackt ins Auto gereicht hat! Was für ein Service, ein Drive-In ohne Drive-In-Schalter! Mit so etwas hatte ich nun wirklich nicht gerechnet! Oder lag es daran, dass ich allein unterwegs war?? Die meisten anderen Leute wurden nicht bedient. Wie auch immer, das Essen war auf alle Fälle günstig und genießbar. In Begleitung würde ich allerdings dann doch lieber in anderen Lokalitäten speisen.

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