Dienstag, 27. September 2011

Mein erster Tag in Südafrika

Ein Arbeitstag im Werk in East London beginnt um 7:30Uhr und endet um 16:00Uhr. Also begann mein erster Tag bereits um 6Uhr. Das Frühstück im Guest House ist sehr gut. Es gibt alles, was das Herz begehrt (außer meinem geliebten Gerster-Brot, aber das hat's ja noch nicht mal in Stuttgart..). Kaffee, Tee, man kann sich sogar Cappuccino aufschäumen (hab ich mich noch nicht getraut), Säfte, Obst, Müsli, Brot und alles, was so zu einem englischen Frühstück dazugehört. Und frisch aufgebackene Muffins.
Frisch gestärkt haben mich einige Praktikanten mit zum Werk genommen, wo ich zunächst meinen Ausweis bekam und dann zu meiner neuen Abteilung gegangen bin. Meine neuen Kollegen sind alle sehr nett und hilfsbereit. Auf der Suche nach einem Adapter für das Netzteil meines Notebooks haben wir das ganze Gebäude in Atem gehalten.. In der Küche kann man sich jederzeit mit Kaffee und Tee versorgen. Sogar einen Sandwichmaker (!!!) gibt es dort (wobei ich nicht weiß, ob der jemandem privat gehört..).
Um halb elf ging es dann los. Meine Kollegin Lynda und ich sind mein Auto (eine A-Klasse) abholen gefahren. Es waren zwar nur ca. 500Meter, aber die haben mir als erste eigene Autofahrt erstmal gereicht. Mittags ging es dann in die Kantine. Ein großer Teller mit Chili-Gyros, Pommes und Salat für nur 3 Euro!! Und das hat auch noch wirklich gut geschmeckt (schon irgendwie ziemlich scharf, aber wirklich sehr gut). Ketchup & Mayo kann man sich übrigens am Tisch nach belieben nehmen, wenn man's braucht.
Erwähnenswert sind auch die Toiletten im Gebäude. Sie sind unglaublich neu und gepflegt. Selbst Handcreme steht dort bereit. Als ich dort reinkam, habe ich erstmal gestaunt.. schade, dass auch in East London im Werk fotografier-Verbot herrscht, so schöne Firmentoiletten habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen..
Die Kontrollen im Werk sind auch sehr streng. Jeder der rein- oder raus will (ob im Auto oder zu Fuß) muss Stempeln. Und alle Autos, die ich beim Ausfahren aus dem Werk beobachtet habe, wurden genauestens kontrolliert (Kofferraum, Innenraum, sogar meine Laptoptasche wollten sie sehen..).
Das größte "Abenteuer" für mich am heutigen Tag war aber natürlich die Heimfahrt. Allein, in einem unbekannten Auto in einem Rechtslenker im Linksverkehr mit einer mir unbekannten Straßenverkehrsordnung und ohne Navigationssystem. Die erste Frage stellte sich mir schon beim auf die Hauptstraße fahren. Ich bin bei grüner Ampel rechts auf die Hauptstraße abgebogen (ich konnte mich geradeso davon abhalten auf die Gegenspur zu fahren). Aber direkt an der Straße stand eine rote Ampel. Abgesehen von mir sind dort alle rübergefahren. Woher kommts? Hier gibt es immer zwei Ampeln, eine steht dort, wo die Haltelinie ist und eine hinter der kreuzenden Straße. Sprich: Die rote Ampel gehörte zu dem Geradeaus-Verkehr auf der Hauptstraße! Das ist wirklich verwirrend. Davon abgesehen habe ich den Weg zunächst zum Supermarkt sehr gut gefunden.
Der Weg von dort zum Guest House war da schon schwieriger.. Aber nachdem ich mindestens fünf Mal an ein und dem selben Blumenverkäufer, der mitten auf der Straße an einer Kreuzung stand vorbeigefahren bin, habe ich endlich jemanden gefunden, der mir sagen konnte, dass ich an der Kreuzung geradeaus fahren muss.. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hier das 4-Stop-Schild. Es bedeutet, dass die Fahrzeuge in der Reihenfolge über die Kreuzung fahren dürfen, in der sie an der Kreuzung angekommen sind.. Bei den drei Fahrzeugen, die gerade unterwegs waren, war das noch relativ übersichtlich, aber ich mag noch gar nicht daran denken, was passiert, wenn da mal mehr Fahrzeuge stehen.. Die Straßen sind ja zu allem übel auch noch zwei-spurig.. Aber das werde ich vermutlich noch früh genug herausfinden. Die Heimfahrt habe ich auf alle Fälle erfolgreich gemeistert und kann nun einem neuen Tag entgegenblicken!

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