Mittwoch, 28. September 2011

Der zweite Tag

Den ersten Tag gut überstanden? Dann kann der zweite ja nicht mehr sonderlich aufregend werden.. Denkste! Morgens schon die erste Herausforderung.. Der Parkplatz vom Guest House war völlig zugeparkt und ich hab abends natürlich auf dem aller hintersten Parkplatz und auch noch vorwärts geparkt! Nach einigen unerfolgreichen Versuchen die A-Klasse auf dem engen Parkplatz zwischen den ganzen Fahrzeugen zu wenden hab ich es schließlich aufgegeben und mich meinem Schicksal rückwärts vom Parkplatz fahren zu müssen hingegeben. Eine Strecke von 10Metern, die man nicht nur rückwärts sondern zumeist an zweieinahlb seiten mit weniger als 10Zentimetern zur nächsten Wand / Auto zurücklegen muss sind da schon eine echte Herausforderung. Und wenn dann das Lenkrad auch noch auf der falschen Seite ist, Prost Mahlzeit! Ich muss allerdings zugeben, dass ich mich seitdem im Auto deutlich wohler fühle, da ich das geschafft hab, kann ja nun eigentlich nichts schwierigeres mehr kommen.. Der Weg zur Arbeit verlief gut.
Da ich, wie man weiß, immer alles mitnehme was geht, sollte das Ausparkmanöver nicht die letzte Aufregung des Tages bleiben. Während des Vormittags ertönte plötzlich im Büro ein ständig wiederkehrendes Signal und die Kollegen wurden unruhig. Auf meine Frage, was das denn wäre (der Ton war wirklich relativ leise), wurde mir erklärt, dass es sich um den Feueralarm handle. Wer hier Musik über Kopfhörer hört, wird kläglich verbrennen! Also allesamt raus aus dem Gebäude und schon kam auch die Feuerwehr und überprüfte das Gebäude. Glücklicherweise handelte es sich nur um einen Fehlalarm und die Feuerwehr konnte wieder abziehen und wir weiterarbeiten. Trotzdem bleibt ein ungutes Gefühl, denn der Ton war wirklich sehr leicht überhörbar! Da die Abteilung erst vor kurzem in dieses Gebäude eingezogen ist, bleibt zu hoffen, dass der Feueralarm in Zukunft lauter eingestellt wird und es sich heute nur um einen ersten Test handelte!
Der Rest meines Tages ist dafür relativ ruhig verlaufen. Ich habe viele Kollegen aus anderen Abteilungen kennengelernt, an einigen Meetings teilgenommen und mir einen Überblick über meine Aufgaben hier verschafft. Auch das Mittagessen war wieder wirklich gut!

Dienstag, 27. September 2011

Mein erster Tag in Südafrika

Ein Arbeitstag im Werk in East London beginnt um 7:30Uhr und endet um 16:00Uhr. Also begann mein erster Tag bereits um 6Uhr. Das Frühstück im Guest House ist sehr gut. Es gibt alles, was das Herz begehrt (außer meinem geliebten Gerster-Brot, aber das hat's ja noch nicht mal in Stuttgart..). Kaffee, Tee, man kann sich sogar Cappuccino aufschäumen (hab ich mich noch nicht getraut), Säfte, Obst, Müsli, Brot und alles, was so zu einem englischen Frühstück dazugehört. Und frisch aufgebackene Muffins.
Frisch gestärkt haben mich einige Praktikanten mit zum Werk genommen, wo ich zunächst meinen Ausweis bekam und dann zu meiner neuen Abteilung gegangen bin. Meine neuen Kollegen sind alle sehr nett und hilfsbereit. Auf der Suche nach einem Adapter für das Netzteil meines Notebooks haben wir das ganze Gebäude in Atem gehalten.. In der Küche kann man sich jederzeit mit Kaffee und Tee versorgen. Sogar einen Sandwichmaker (!!!) gibt es dort (wobei ich nicht weiß, ob der jemandem privat gehört..).
Um halb elf ging es dann los. Meine Kollegin Lynda und ich sind mein Auto (eine A-Klasse) abholen gefahren. Es waren zwar nur ca. 500Meter, aber die haben mir als erste eigene Autofahrt erstmal gereicht. Mittags ging es dann in die Kantine. Ein großer Teller mit Chili-Gyros, Pommes und Salat für nur 3 Euro!! Und das hat auch noch wirklich gut geschmeckt (schon irgendwie ziemlich scharf, aber wirklich sehr gut). Ketchup & Mayo kann man sich übrigens am Tisch nach belieben nehmen, wenn man's braucht.
Erwähnenswert sind auch die Toiletten im Gebäude. Sie sind unglaublich neu und gepflegt. Selbst Handcreme steht dort bereit. Als ich dort reinkam, habe ich erstmal gestaunt.. schade, dass auch in East London im Werk fotografier-Verbot herrscht, so schöne Firmentoiletten habe ich ehrlich gesagt noch nie gesehen..
Die Kontrollen im Werk sind auch sehr streng. Jeder der rein- oder raus will (ob im Auto oder zu Fuß) muss Stempeln. Und alle Autos, die ich beim Ausfahren aus dem Werk beobachtet habe, wurden genauestens kontrolliert (Kofferraum, Innenraum, sogar meine Laptoptasche wollten sie sehen..).
Das größte "Abenteuer" für mich am heutigen Tag war aber natürlich die Heimfahrt. Allein, in einem unbekannten Auto in einem Rechtslenker im Linksverkehr mit einer mir unbekannten Straßenverkehrsordnung und ohne Navigationssystem. Die erste Frage stellte sich mir schon beim auf die Hauptstraße fahren. Ich bin bei grüner Ampel rechts auf die Hauptstraße abgebogen (ich konnte mich geradeso davon abhalten auf die Gegenspur zu fahren). Aber direkt an der Straße stand eine rote Ampel. Abgesehen von mir sind dort alle rübergefahren. Woher kommts? Hier gibt es immer zwei Ampeln, eine steht dort, wo die Haltelinie ist und eine hinter der kreuzenden Straße. Sprich: Die rote Ampel gehörte zu dem Geradeaus-Verkehr auf der Hauptstraße! Das ist wirklich verwirrend. Davon abgesehen habe ich den Weg zunächst zum Supermarkt sehr gut gefunden.
Der Weg von dort zum Guest House war da schon schwieriger.. Aber nachdem ich mindestens fünf Mal an ein und dem selben Blumenverkäufer, der mitten auf der Straße an einer Kreuzung stand vorbeigefahren bin, habe ich endlich jemanden gefunden, der mir sagen konnte, dass ich an der Kreuzung geradeaus fahren muss.. Etwas gewöhnungsbedürftig ist hier das 4-Stop-Schild. Es bedeutet, dass die Fahrzeuge in der Reihenfolge über die Kreuzung fahren dürfen, in der sie an der Kreuzung angekommen sind.. Bei den drei Fahrzeugen, die gerade unterwegs waren, war das noch relativ übersichtlich, aber ich mag noch gar nicht daran denken, was passiert, wenn da mal mehr Fahrzeuge stehen.. Die Straßen sind ja zu allem übel auch noch zwei-spurig.. Aber das werde ich vermutlich noch früh genug herausfinden. Die Heimfahrt habe ich auf alle Fälle erfolgreich gemeistert und kann nun einem neuen Tag entgegenblicken!

Flug

Der Flug von Stuttgart nach East London ist lang. Insbesondere, wenn man wie ich über London (Heathrow) fliegt. Aber wie bei allem im Leben, habe ich die Zeit zumindest sinnvoll nutzen können, um in meinem neuen Fettnäpfchenführer zu schmökern.. Einen Langstreckenflug in der Economy-Klasse kann ich wirklich niemandem empfehlen.. wer einmal die Strecke London (Heathrow) - Johannesburg dort verbracht hat, weiß wovon ich spreche.. Abgesehen von den unbequemen Sitzen (okay, mir taten schon vorher die Beine weh vom vielen Fliegen..) kam jedes mal wenn ich kurz vorm Einschlafen war die Stuardess vorbei um lauthals die Passagiere irgendwas zu fragen.. Nichts desto trotz konnte ich wenigens einige Stunden schlafen. Das erstaunlichste an der ganzen Reise war, dass der Flug von Johannesburg nach East London anstatt 1:40h nur 1:20h gedauert hat und ich somit viel zu früh am Flughafen war.. Aber auch den Weg ins Guest House habe ich noch gemeistert.

Montag, 26. September 2011

Reisevorbereitungen

"3 Monate Südafrika? Was nimmt man da mit?" habe ich mir gedacht und einfach mal den Koffer gepackt.. Die Gepäckbestimmungen für meinen Flug nach East London sind leider relativ strickt.. 23kg Aufgabegepäck und 8kg Handgepäck.. Tja, da heißt es sparen, wo es nur geht. Nach dem ersten blinden Packen meines Koffers musste ich diesen leider gleich wieder halb leer räumen.. Und bei zwei Laptops im Handgepäck wird klar, wie eingeschränkt ich bin.. Tasche + 2 Laptops = 8kg Da ist kein Platz für Spielraum.. Im Koffer siehts ähnlich aus, Kleidung für mehr als 2 Wochen wiegt nunmal auch seinen Teil, dazu die Netzstecker für die Laptops, Zubehör, ein Reiseführer, Badartikel, und und und..

Ob man's glaubt oder nicht, ich hab es letztlich geschafft, alle Bestimmungen einzuhalten. Dafür mussten zwar einige Wichtige Dinge wie Sonnencreme, meine Handtasche und meine Arbeitstasche, wie auch die gute Fotokamera weichen, aber immerhin muss ich keine 100€ für Übergepäck bezahlen (South African Airlines berechnet bei Übergepäck pauschal 100€..) und auch mein Handgepäck kommt sicher in East London an.. dem Abflug stand somit nix mehr im Wege...