Donnerstag, 5. April 2012

Day 4 - Adventuretour durch die Cango Caves

Der Rückweg in die Zivilisation erwies sich am nächsten Morgen als schwieriger, als der Hinweg noch am Abend zuvor war. Bei Tageslicht konnten wir jeden Stein auf der Straße genauestens sehen und einige der Flussläufe, die es zu überqueren galt waren nun deutlich tiefer - hatte es in der Nacht etwa geregnet? Nichts desto trotz hatten wir unser nächstes Ziel fest vor Augen: Die Cango Caves in der Nähe von Oudtshoorn.

Als Besucher des Höhlensystems kann man zwischen zwei verschiedenen Touren wählen: In der kurzen Standard-Tour geht man ca. 600m in die Höhlen hinein. Möchte man das Höhlensystem noch weiter begehen, so kann man sich für die Adventure-Tour entscheiden! Diese allerdings unterliegt strengsten Bedingungen, die es unbedingt einzuhalten gilt! So sind Personen mit Platzangst, Bluthochdruck und schwangere Frauen generell nicht zugelassen. Auch Personen, deren Körpergewicht höher als 85kg ist, dürfen an der Adventuretour nicht teilnehmen! Meiner Meinung nach sollten die Betreiber zusätzlich noch einen Fitnesstest durchführen, denn was wir während der Tour miterleben mussten ist wirklich unglaublich! Aber der Reihe nach..

Unsere Tour startete um 10:30Uhr. Wir wollten zunächst Jacken mit in die Höhlen nehmen, da wir uns nicht sicher waren, wie warm es dort werden würde. Glücklicherweise informierte uns der "Parkplatzwächter" darüber, dass es in den Höhlen besonders aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit ausreichend warm sein würde. Daher haben wir nur unsere Fotokameras gepackt und sind los. Bereits in dem Eingangsbereich kann man viel über die Cango Caves und die Entstehung von Höhlen im Allgemeinen lernen. Auch bekommt man dort anschaulich dargestellt, wie eng es während der Adventuretour werden würde.. Ich denke, dies sollte der Abschreckung dienen. Wenn man direkt gezeigt bekommt, durch wie enge Bereiche man sich durchdrücken muss, kann man als >85kg Mensch durchaus Rückschlüsse darauf ziehen, dass der vorhandene Platz für einen leider nicht reicht.

Die Adventuretour startet ebenso wie die Standardtour. Die initiale Entdeckung der Höhlensysteme geht auf einen Schäfer zurück. Diesem war ein Schaf ausgerissen und er hat vermutet, dass dieses in die Höhle gelaufen ist. Daher ist er mit seiner Öllampe in die Höhle gegangen und hat diese nach dem Schaf abgesucht. Ein unmögliches Unterfangen. Denn seine Öllampe lieferte gerade so viel Licht, dass sie einen Umkreis von 10cm beleuchtete. Ebenfalls besonders beeindruckend war in diesem Teil der Tour die erste Kammer. In dieser wurden bis vor einigen Jahren Konzerte abgehalten, da die Akustik dort so gut ist. Diese Konzerte wurden jedoch abgeschafft, da die Menschen während dieser tiefer in die Höhlen eingedrungen sind und die Wände beschmiert haben und sogar glänzende Gesteine abgebrochen haben. Der Grund hierfür könnte darin liegen, dass die Gesteine innerhalb der Höhle wie Diamanten aussehen..

Im Gegensatz zur Standardtour waren wir während der Adventuretour teilweise stark beengt. So startete die Tour direkt mit dem "Tunnel of Love", einem Weg, welcher keine 80cm hoch ist und an einigen Stellen (zwar höher, aber dafür) sehr schmal ist. Hier wurde einem bereits Einiges abverlangt. So hatte es zumindest den Anschein. Aufgrund der hohen Luftfeuchtigkeit und körperlichen Anstrengung waren viele der Teilnehmer bereits nach diesem "Einstiegsadventure" völlig aus der Puste. Wir haben verschiedene Höhlenteile gesehen, sind durch einen Sarg geklettert und dann sind wir zu den Höhepunkten der Tour gelangt - dem Schornstein und dem Briefkasten - die Gründe, warum es bei der Tour gewisse Beschränkungen gibt!

Der Schornstein ist ein steil nach oben führender Weg, den man hinaufklettern muss. Man sollte hierfür schon ein wenig geschick mitbringen, denn zu viele Möglichkeiten, wo man sich festhalten könnte, gibt es nicht.. Ich bin als erste durch - kein Problem! Nunja, es war schon schwierig, für mich vor allem, an die wenigen Möglichkeiten zu gelangen, an denen man sich abstützen oder festhalten konnte. Aber für größere Menschen sollte das kein Problem darstellen. Und dann kam Stefan - er war ebenfalls genauso schnell durch die Engstelle, wie ich. Und dann? Dann hieß es warten, bis zwanzig unsportliche, nah an der Gewichtsbeschränkung liegende Personen es durch den Schornstein geschafft hatten.. um es vorweg zu nehmen: Die Tour sollte eigentlich 90 Minuten dauern, Stefan und ich waren als eine der ersten bereits nach 150 Minuten draußen!! Allerdings nur, weil wir an der letzten Engstelle nicht mehr auf den Rest warten mussten, sondern uns direkt auf den Rückweg machen durften!

Die letzte Engstelle war der Postschlitz - ja, wir mussten durch den Briefkastenschlitz. Ich kann es kurz machen - es war eng, aber gut machbar; wie alles andere auch! Stefan und ich sind durch und haben uns dann direkt auf den Weg zurück zum Eingang gemacht (Danke an unsere Führerin, dass wir nicht mehr abwarten mussten!!!).

Die Tour hat sehr viel Spaß gemacht - mit der Einschränkung der Warterei am Schornstein! Es ist mir schleierhaft, wie wir so viel Zeit an dem Schornstein verbringen konnten! Aber immerhin konnten wir als Positives daraus mitnehmen, dass Stefan und ich die sportlichsten Teilnehmer an der Adventuretour waren.



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